Arbeitsgruppe Energie
Rationell Anwenden
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Projekte
Im Rahmen von Diplomarbeiten und weiteren Studien wurden bzw. werden
die folgenden Projekte durchgeführt:
- Sromverbrauch am Institut für Kernphysik
- Wärmebedarf am Institut für Kernphysik
- Bedarfsgerechte Lüftung von Hörsälen
- Stromverbrauch von EDV-Geräten und Sparpotentiale
- Experimentelle Bestimmung von
Lüftungswärmeverlusten
- Stromverbrauch eines Gymnasiums mit Turnhalle
- Stromverbrauch eines Verwaltungsgebäudes
- Stromverbrauch einer Klinik
- Lüftungwärmeverluste im Sozialministerium
- Stromverbrauch in einem ständig besetzten
Verwaltungsgebäude
- Stromverbrauch eines Wohnheims
- Stromverbrauch einer Sporthalle ohne Tageslichteinfall
- Stromverbrauch eines Gemeindezentrums
- Erschließung von Einsparpotentialen im EDV-Bereich
- Ermittlung der Wirtschaftlichkeit von investiven
Maßnahmen im Bereich der Hörsaallüftung
- Kontrollierte Lüftung in einem Verwaltungsgebäude
Bei diesem Projekt galt es herauszufinden, wie sich der Stromverbrauch
am Beispiel eines physikalischen Instituts nach verschiedenen Anwendungen
(Rechner, Beleuchtung, Klimaanlagen, Lüftung, etc.) aufteilt.
Dazu wurden Leistungsgänge mit hoher zeitlicher Auflösung
(bis zu einer Minute herunter) und mit genauer räumlicher Auflösung
(typisch jeweils halbe Stockwerke) über einen längeren Zeitraum von
mehr als einem Jahr aufgenommen. In der Arbeit
(vgl. AERA-Text Nr. 1)
finden sich Details über
Grundlast, variable Last, Spitzenlast, Aufschlüsselung des Stromverbrauchs,
Untersuchungen von Einzelverbrauchern sowie eine Bewertung des
Leuchtenaustausches im Rahmen des VEBA-Progamms.
Ein umfangreicher Maßnahmenkatalog faßt die zu erwartenden
Sparpotentiale zusammen
(vgl. AERA-Text Nr. 5).
Wärmebedarf am Institut für Kernpyhsik
Mit Hilfe des thermischen Gebäudesimulationsprogramms TRNSYS
läßt sich der Bedarf an Heizwärme sowie eine genaue
Wärmebilanz (die verschiedenen Quellen und Verluste) berechnen.
Am Beispiel eines Wetterdatensatzes für Nordeutschland im Jahre 1991
wurde der Heizwärmebedarf des Instituts für eine Innentemperatur in
den Arbeitsräumen von 20 Grad Celsius simuliert und mit den
tatsächlichen Verbrauchswerten (Monatsmittelwerte) verglichen.
Ebenfalls durch Simulation konnten die
verschiedenen Einsparpotentiale durch bauliche
Sanierungsmaßnahmen sowie durch Verhaltensmaßnahmen,
insbesondere durch Änderungen des Lüftungsverhaltens
bestimmt werden (vgl. AERA-Text Nr. 3).
Es wurde ein Lüftungsmodell entwickelt, mit dem die erforderliche
Frischluft- und Wärmezufuhr für Hörsäle in
Abhängigkeit von Hörsaalgröße, variabler
Hörerzahl und Eigenschaften des Lüftungssystems quantitativ
beschrieben werden kann (vgl. AERA-Text Nr. 8).
Daraus ergeben sich Empfehlungen für das weitere
Vorgehen zur
Energieeinsparung mittels einer bedarfsgerechten Regelung. Im einzelnen wird die
Lösung von dem verwendeten Lüftungssystem abhängen.
In der Regel erweisen sich Ventilatoren mit variabler Drehzahl
als günstigste Lösung.
Das Lüftungsmodell konnte an zwei Beispielen verifiziert werden:
- Hörsaal-Lüftung am Institut für
Kernphysik
Am Beispiel des Hörsaals im Institut für
Kernphysik (Lüftungsanlage mit Zwei-Punkt-Schaltung Ein/Aus) wurde das
Lüftungsverhalten meßtechnisch erfaßt und mit dem
Lüftungsmodell verglichen. (vgl. AERA-Text
Nr. 2). Dadurch konnte das Sparpotential bei der Wärme
(Zulufterwärmung) und beim Strom (Ventilatorbetrieb) ermittelt werden.
Über eine CO2-abhängige Regelung der Lüftungsanlage
wurde nur soviel Frischluft zugeführt, wie durch die Anwesenheit
der Hörer verbraucht wurde. Dadurch lassen sich einerseits Strom
für den Betrieb der Ventilatoren und andererseits Wärme für
die Zulufterwärmung einsparen.
- Umluftanlage im großen Hörsaal des
Physikzentrums
Hier wurde eine größere
Lüftungsanlage mit Mischluftklappenregelung
(d. h. Mischung von Frischluft- und Umluftanteil) genauer untersucht und ein
Konzept für eine optimierte Regelung (Reduktion des Energiebedarfs
und Verbesserung der Raumluftqualität) entwickelt, das derzeit
realisiert wird. Dadurch soll einerseits Strom (durch reduzierte Laufzeiten
der Ventilatoren) und andererseits Wärme (durch eine angepaßte
Mischluftklappenstellung eingespart werden).
- Umluftanlage in einem Teilbereich der Technischen
Fakultät
Die Umluftanlage versorgt einen Hörsaal
und einen Seminarraum mit Frischluft und Wärme. In dieser Studie ging
es um die Analyse von Einparpotentialen bei Strom und Wärme durch
bedarfsabhängige Drehzahlregelung. Bei dieser speziellen Anlage sind
mehr als 80 Prozent Energieeinsparung zu erwarten.
- Lüftungsanlagen in weiteren Hörsälen der Chemie,
Geologie, Geographie, Physiopathologie
Stromverbrauch von EDV-Geräten und
Sparpotentiale
In diesem Projekt (vgl. AERA-Text Nr. 7 und Nr. 13)
wurde der Stromverbrauchs für EDV-Geräte wie Rechner, PCs,
Drucker, Telefax etc.
an drei verschiedenen Beispielen der Universität näher erfaßt
und analysiert:
- Institut für Kernphysik (Beispiel für ein naturwissenschaftliches
Institut);
- PC-Verteilung im 6. OG des Uni-Hochhauses (Beispiel für ein
Verwaltungsbereich);
- PC-Labor des Instituts für Betriebswirtschaft (Beispiel für ein
EDV-Labor).
Diese Bereiche weisen jeweils eine unterschiedliche Ausstattung mit
EDV-Geräten und ein typisches Nutzerverhalten auf.
Naturwissenschaftliche Institute sind meist mit einem hohen Anteil
an vernetzten Rechnern, Workstations und zentralen Bereichsrechnern
ausgestattet.
Bei dem PC-Labor gibt es reguläre Öffnungszeiten und eine
zuständige Person, die abends alle Monitore und Terminals abschaltet.
Im 6. Stock des Uni-Hochhauses findet man einen typischen
Verwaltungsbetrieb, der durch einem hohen Anteil
an dezentralen PCs und einem geringen Anteil an vernetzten Rechnern
bzw. Zentralrechnern gekennzeichnet ist.
Mit einem an der Universität vorhandenen Meßsystem wurden
genaue Leistungsgänge aufgenommen. Weiterhin wurden Erhebungen zum
Gerätebestand und Messungen an Einzelgeräten vorgenommen.
Im zweiten Schritt wurden Maßnahmen
(Technische Maßnahmen, Verhaltensänderungen, Geräteauswahl bei
Neuanschaffungen) für die einzelnen Typen von Geräten erarbeitet
und die Spareffekte abgeschätzt.
Zusätzlich wurden Messungen an überschaubaren
Einzelbereichen (z. B. ein einzelner Flur im Institut für Kernphysik)
vorgenommen und Hochrechnungen auf das Institut und die
gesamte Universität aufgestellt.
Experimentelle Bestimmung von
Lüftungswärmeverlusten
In diesem Projekt, das im Rahmen einer Diplomarbeit behandelt wurde,
wurden die Lüftungswärmeverluste von zwei typischen Laborräumen
meßtechnisch erfaßt.
Diese beiden Räume sind benachbart, gleich groß und unterliegen
nahezu den gleichen
äußeren Bedingungen. Ziel ist hier die Messung der Energieverluste
durch das Lüftungsverhalten, d. h. insbesondere durch das Offenlassen
eines der oberen Kippfenster. Da hier differentiell in den beiden
gleichartigen Räumen gemessen wird, lassen sich die Normierungsprobleme,
die sich bei sequentiellen Messungen ergeben, weitgehend umgehen.
Der Wärmeenergiebedarf wurde während der Messungen elektrisch
bereitgestellt (der leichteren Messung wegen). Parallel dazu wurde die
Luftwechselrate bei unterschiedlichen Witterungsbedingungrn in den beiden
Räumen gemessen.
Dazu wurde ein Verfahren entwickelt, in dem aus dem
Abklingverhalten des CO2-Gehaltes der Raumluft
(in regelmäßigen Zeitabständen wird
CO2 injiziert) der Luftwechsel ermittelt wird.
Das Verfahren liefert quantitative Ergebnisse zu den Fragen bezüglich der
Lüftungswärmeverluste:
- die Abhängigkeit der Wärmeverluste vom Lüftungsverhalten,
- der Einfluß von Undichtigkeiten bei Fugen und Türen,
- die Abhängigkeit der Wärmeverluste von den Witterungsbedingungen,
- die Hochrechnung auf eine typische Heizperiode,
- der Einfluß der Nachtabsenkung.
Stromverbrauch eines Gymnasiums mit Turnhalle
Als Beispiel für eine typische Schule mit einer Turnhalle, die u. a. auch
für den Vereinssport genutzt wird, laufen seit Mai 1997 Messungen
am Ernst-Barlach-Gymnasium in Kiel
(vgl. AERA-Text Nr. 17).
Hier werden jeweils über einige Wochen
Lastgänge im Sommer und im Winter aufgenommen und mit statistischen
Methoden analysiert.
Von seiten der Stadt Kiel und von seiten der Schule besteht ein Interesse an
Energieeinsparungen. Das Ernst-Barlach-Gymnasium ist am
Modellversuch 50:50 beteiligt.
Interessant ist bei dieser Schule insbesondere auch die Turnhalle
(Halle mit Tageslichteinfall), die
rund die Hälfte des Stroms verbraucht.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen ein Sparpotential zwischen
25 und 35 Prozent. Der Stromverbrauch der Turnhalle soll durch eine
neu eingebaute Schaltung deutlich reduziert werden.
In einem weiteren Schritt sollen die Maßnahmen zusammen mit der Schule und
der Energieleitstelle der Stadt Kiel umgesetzt und mit weiteren
Lastgangmessungen evaluiert werden.
Im Zeitraum von September bis November 1997 haben wir im
schleswig-holsteinischen Finanzministeriums Lastgangmessungen
durchgeführt
(vgl. AERA-Text Nr. 18).
Dieses Gebäde steht als Beispiel für einen typischen
Verwaltungsbetrieb.
Trotz eines weitgehenden Austausches der Beleuchtung durch
energiesparende Lampen ist hier der Verbrauch in den letzten Jahren
angestiegen. Der Grund ist die zunehmende
Austattung mit EDV-Geräten. Diese verbrauchen nicht nur den
größten Anteil des Stroms, sondern tragen auch zur
Grundlast bei, die hier auch nachts und an Wochenenden auffällig
hoch ist. Durch eine Anzahl von Maßnahmen könnte der
Stromverbrauch um 25 bis 40 Prozent gesenkt werden.
Als Beispiel für eine Klinik wurde der Stromverbrauch der
HNO-Klinik der Universität Kiel anhand von Lastgangmessungen
analysiert
(vgl. AERA-Text Nr. 20).
Hier findet man eine umfangreiche Austtattung
mit Haustechnik (Klima- und Lüftungsanlagen) sowie eine
Anzahl klinikspezifischer Geräte.
Die Messungen werden hier mit drei Stromzangenmeßsystemen
durchgeführt, die eine flexible Abtastung interessanter Bereiche
in der Stromverteilung gestatten.
Die Messungen zeigten, daß hier für die Lüftung rund zwei Drittel des
Stroms verbraucht wird. Durch eine optimierte Regelung der Lüftungsanlagen
wird hier ein recht erhebliches Sparpotential erwartet.
Obwohl bei der Optimierung der Lüftung neben elektrischem Strom auch
Wärme gespart werden kann, sind die finanziellen Einsparungen
beim Strom weit erheblicher.
Im Sozialministerium stellt sich die Heizung bei geöffneten Fenstern
automatisch ab. An diesem Beispiel soll quantitativ
untersucht werden, inwieweit sich
durch eine solche Fenster-Thermostat-Steuerung Energieeinsparungen
erzielen lasssen (vgl. AERA-Text Nr. 21).
Messungen und Theorie haben gezeigt, daß bei Kippstellung der Fenster die
Raumlufttemperatur trotz geringer Außenlufttemperaturen nicht merklich
absinkt. Das liegt darin begründet, daß die Wärmeströme
innerhalb des Gebäudes aufgrund geringer thermischer Widerstände
schon bei geringen Temperaturdifferenzen sehr groß werden. Somit wird
die herausgelüftete Wärme relativ schnell durch Wärme aus den
Nachbarräumen kompensiert. Außerdem sind die thermischen Beiträge
der solaren und internen Lasten während der Dienstzeit so groß,
daß überschüssige Wärme zumindest während der
Übergangsjahreszeiten durch intensiveres Lüften abgeführt werden
muß. Da die Fenster außerhalb der Dienstzeit (nachts und an Wochenenden)
grundsätzlich geschlossen sind (Reinigungsdienst schließt die Fenster am
Abend), kann davon ausgegangen werden, daß die Fenster-Thermostat-Steuerung
hier keinen oder nur einen sehr geringen Beitrag zu Energieeinsparungen
leistet.
Entscheidend für den geringen Wärmeverbrauch dieses Gebäudes ist
neben der hohen Wärmedämmung die Tatsache, daß außerhalb der
Dienstzeit alle Fenster geschlossen sind. Offenstehende Fenster in der
Nacht würden zu weit erheblicheren Lüftungswärmeverlusten führen,
da die Außentemperaturen niedriger sind und solare wie interne Lasten
fehlen bzw. geringer sind.
Stromverbrauch in einem ständig besetzten
Verwaltungsgebäude
Als Beispiel für ein ständig besetztes Verwaltungsgebäude sollen bei
einem Polizeirevier in Kiel Lastgänge gemessen werden. Dabei sollen die
gleichen Methoden wie bei den bisherigen Projekten zur Ermittlung von
Spitzenlast, Grundlast und variabler Last sowie von Sparpotentialen angewendet
werden.
In zwei Personalwohnheimen im Bereich des Uni-Klinikums sind
Lastgangmessungen angelaufen.
Eine erste Auswertung der Messungen zeigt, daß rund 60% des Stromverbrauchs
in einem Wohnheim auf die Grundlast entfällt.
Dieser ständige, rund um die Uhr auftretende Stromverbrauch,
ist neben den Kühlschränken insbesondere auf eine
Vielzahl von Standby-Verbrauchern, wie Fernseher, Radios, CD-Player etc.
zurückzuführen.
Stromverbrauch einer Sporthalle ohne
Tageslichteinfall
In einem vorhergegenden Projekt (am Ernst-Barlach-Gymnasium) wurde der
Stromverbrauch einer Sporthalle mit Tageslichteinfall untersucht.
Anders sieht der Stromverbrauch in einer Halle aus, wenn kein Tageslicht
einfällt. In diesem Fall kann durch eine Sanierung der Beleuchtung
oft zu erheblichen Sparpotentialen führen, da die Nutzungszeit der
Beleuchtung viel größer ist.
In dieser Studie soll der Stromverbrauch der Wriedt-Halle in Kiel gemessen
werden. Die Beleuchtung in dieser Halle ist etwa 20 Jahre alt. Zudem
verfügt die Halle über eine Lüftungsanlage, deren Stromverbrauch
durch eine CO2-abhängige Regelung deutlich reduziert
werden könnte.
Im Rahmen dieser Studie soll das Gemeindezentrum Altenholz analysiert werden.
Zu diesem Zentrum gehören eine Kirche, ein Kindergarten, das Kirchenbüro
sowie einige Wohnungen. Zudem verfügt die Gemeinde über eine
Photovoltaik-Anlage, die einen Teil des Strombedarfs deckt.
Erschließung von Einsparpotentialen im
EDV-Bereich
Grundlage sind die bisherigen Untersuchungen zu Stromverbrauch
und Sparpotentialen bei EDV-Geräten und die sich daran anschließenden
Empfehlungen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen, zunächst im Bereich
der CAU Kiel sollte in mehreren getrennten Schritten vorgegangen werden:
a) Umsetzung einfacher technischer Maßnahmen, zum Beispiel die
Aktivierung der Sparmoden bei heute in Betrieb befindlichen
PCs und Monitoren (Power-Management, Suspend-Modus). Gespräche mit
Lieferfirmen und Nutzern haben gezeigt, daß einerseits grundsätzliche
Bedenken gegen häufigeres Abschalten bestehen, andererseits die technische
Umsetzung schwierig ist wegen der bekannten nutzerunfreundlichen
Betriebsanleitungen von Geräten. Es ist zu untersuchen, in welcher Weise
die technische Realisierung erfolgen kann, und zwar ohne Nachteile
für die Nutzer.
b) Der Schritt a) sollte als Vorbereitung für ein
energiebewußteres Nutzerverhalten angesehen werden. Hier ist gemeinsam mit
dem EDV-Referat der CAU an die Propagierung der Ergebnisse über geeignete
Medien zu denken (Mitteilungen des Rechenzentrums, Internet, Informationen
über die regelmäßig erscheinenden Texte).
c) Empfehlungen für die (zentrale) Beschaffung von Geräten mit
sparsamem Energieverbrauch. Hier könnte man sich an die Vorgehensweise
in anderen Bundesländern anlehnen (vgl. die Entwicklung eines
Energie-Labels in Hessen).
Ermittlung der Wirtschaftlichkeit von investiven
Maßnahmen im Bereich der Hörsaallüftung
Grundlage ist ein von AERA entwickeltes Lüftungsmodell zur Ermittlung
von Frischluft- und Wärmebedarf. Für einen Modell-Hörsaal
wurden hierauf basierend theoretische Einsparpotentiale im Wärme- und
Strombereich ermittelt (vgl. Bedarfsgerechte Lüftung
von Hörsälen).
Es hat sich gezeigt, daß für den zu untersuchenden Hörsaal eine
Messung des CO2-Verlaufs während des eigentlichen
Vorlesungsbetriebes durchgeführt werden muß, um daraus die Eigenschaften
des jeweiligen Lüftungssystems zu ermitteln. Dieses Verfahren wurde
durchgeführt fü den Große Höraal im Physikzentrum, für zwei
zusammenhängende Hörsäle in der Technischen Fakultät für zwei
Hörsäle im Bereich der Chemie und weitere Hörsäle
in der Geologie, Geographie und Physiopathologie. Gegenwärtig wird
mit der Betriebsgruppe der Universität darüber beraten,
welches im Einzelfall das wirtschaftlichste Verfahren zu einer Realisierung
der Einsparpotentiale ist: Zurückschalten auf geringere Leistungsstufe;
Regelung einer Mischluftklappe oder des Ventilatorbetriebs (Ein/Aus) über
einen CO2-Sensor; Ersatz vorhandener Ventilatoren durch solche
mit regelbarer Drehzahl; Nachlaufautomatik. Für die Bewertung der
Effektivität und Amortisationszeit verschiedener Maßnahmen
spielt für jeden Hörsaal das Nutzungsprofil eine wichtige Rolle.
Hier sollten keine weiteren Messungen angestellt werden.
Vielmehr geht es um eine Gegenüberstellung der kontrollierten Be- und
Entlüftung mit dem bereits im Sozialministerium
untersuchten Verfahren
der Steuerung von Thermostatventilen über Fensterkontakte in Kombination
mit der Stoßlüftung.
Diese Studie würde basieren auf der Anwendung des Lüftungsmodells
und den bisher durchgeführten Untersuchungen zur Lüftung, außerdem
sollte mit Fachleuten aus dem Bereich der Niedrigenergiebauweise diskutiert
werden. Es könnte sich als sinnvoll erweisen, zusätzlich eine Erfassung
möglicher Schwachstellen mit thermographischen Messungen vorzunehmen.
Stand: Juni 1999
reeder@physik.uni-kiel.de
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