[Bieber 1994 a]

Mittlere freie Weglängen für Protonen und Elektronen:
die Überprüfung des Palmer-Konsenses

J. W. Bieber, W. H. Matthaeus, C. W. Smith, W. Wanner, M.-B. Kallenrode und G. Wibberenz.
Proton and electron mean free paths: The Palmer consensus revisited.
Astrophysical Journal, Part 1, 420, 294-306. 1994


Inhalt

Wir präsentieren experimentelle und theoretische Hinweise dafür, daß sich bei niedrigen bis mittleren Steifigkeiten (kleiner 50 MV/c) die mittleren freien Weglängen von Elektronen und Protonen der kosmischen Strahlung wesentlich von einander unterscheiden können. Der experimentelle Beweis stammt von Beobachtungen energiereicher solarer Teilchen auf den Helios-Raumsonden. Es zeigte sich, daß die mittlere freie Weglänge von Elektronen mit einer Steifigkeit von 1,4 MV/c gleich ist der Weglänge von Protonen mit einer Steifigkeit von 187 MV/c. Auch zeigte es sich bis in die niedrigsten Kanäle (ca. 100 MV/c), daß die mittlere freie Weglänge von Protonen mit abnehmender Steifigkeit vergleichsweise schnell kleiner wird. Der theoretische Beweis stammt von Berechnungen der Teilchenstreuung in dynamischen Magnetfeldturbulenzen. Diese sagen voraus, daß Elektronen eine größere mittlere freie Weglänge besitzen als Protonen gleicher Steifigkeit. Im Lichte dieser neuen Ergebnisse könnte die Vorstellungen über die mittleren freien Weglängen eine drastische Überarbeitung benötigen.


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Stand: 13-JUN-1997
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Editor: vanhoefer@ifkki.kernphysik.uni-kiel.de