Das Kieler Experiment in der LDEF-Mission
Projektleiter:
Dr. Rudolf Beaujean
Der Satellit
LDEF
(Long Duration Exposure Facility) wird als
wiederverwendbarer Träger für verschiedene technische und naturwissenschaftliche
sowie anwendungsbezogene Experimente mit Hilfe eines Space Shuttle in eine
Erdumlaufbahn gebracht und nach deren Ausführung durch ein Space Shuttle
wieder eingefangen und zurückgebracht.
Dies ermöglicht, solche Experimente durchzuführen, deren Ergebnisse nur
am Erdboden ausgewertet werden können.
LDEF wurde am 7. April 1984
von der Raumfähre Challenger in eine 476 km hohe
Erdumlaufbahn gebracht, die 28.5 Grad gegen die Äquatorebene geneigt war.
Die
Lage
war in der Weise stabilisiert, daß die Achse des zylindrischen Satelliten
zum Erdmittelpunkt und eine dazu senkrechte Achse in Flugrichtung zeigte.
LDEF sollte nach einem Jahr zurückgeholt werden.
Wegen des Challenger-Unglücks verzögerte sich die Bergung erheblich.
Die Mission dehnte sich dadurch auf fast sechs Jahre aus.
Eins der LDEF-Experimente war das Kieler Experiment mit der Bezeichnung M0002.
Der
Detektor
bestand aus 137 Schichten des Plastikmaterials CR-39, einem optisch
klaren Polykarbonat.
Jede Schicht war etwa 0.3 mm dick.
Der Detektor sollte die schweren Ionen der kosmischen Strahlung
im Bereich von 15 bis 1000 MeV/Nukleon erfassen.
Die galaktische Komponente der kosmischen Strahlung ist voll ionisiert
und kann in diesem Energiebereich wegen der Ablenkung durch
das Erdmagnetfeld nicht in die Magnetosphäre eindringen.
Die registrierten Teilchen gehören also zur anomalen oder zur solaren Komponente
der kosmischen Strahlung, die wegen ihres geringeren Ladungszustandes
durch das Erdmagnetfeld weniger abgelenkt wird.
- Literatur
- S. Barz, R. Beaujean, W. Enge:
Trapped Oxygen and Neon Measurements on LDEF.
Contributions to the 24th Int. Cosmic Ray Conf., Rome 1995.
- N. L. Grigorov et al.:
Fluxes of ACR Ions in the Earth's Magnetosphere at the End of
the 22nd Solar Cycle.
Contributions to the 24th Int. Cosmic Ray Conf., Rome 1995.
- M. Leicher, A. J. Tylka, R. Beaujean, W. Enge:
Energy Spectra of Oxygen Ions at E < 40 MeV/nuc Inside the
Magnetosphere.
Contributions to the 24th Int. Cosmic Ray Conf., Rome 1995.
- Adresse:
- Institut für Reine und Angewandte Kernphysik
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Labor für Kernspurtechnologie
Otto-Hahn-Platz 1
24098 Kiel
- Telefon:
- +49 431 880 2544
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