| Das getriebene Sinuspendel
  In der linearen Physik ist der getriebene gedämpfte Oszillator das Paradigma für
Resonanzphänomene. Sein nichtlineares Analogon, das getriebene gedämpfte
Sinuspendel zeigt ein weitaus reichhaltigeres dynamisches Verhalten. Bei mäßigen
Amplituden ergibt sich im 
Phasenraum (x,v) eine einfach geschlossene Kurve, die noch an
die elliptische Energiefläche des harmonischen Oszillators erinnert. 
  Nähert sich die Amplitude dem instabilen Punkt (d.h. der kopfstehenden Pendellage)
an, so kann es zur 
Periodenverdopplung kommen. In vielen dynamischen Systemen ist eine
Serie von Periodenverdopplungen ein Weg zu 
chaotischen Zuständen. 
  Wenn die Amplitude weiter erhöht wird, besitzt das Sinuspendel neben der Vibrationsbewegung
im Intervall (-180o,180o) auch die Möglichlkeit zur Rotation. Die Abbildung
zeigt die 
Phasenraumtrajektorie
 für einen periodischen gemischten Zustand aus Vibration und Rotation. 
 
  Außer periodischen Zuständen finden sich bei großen Amplituden auch
chaotische Zustände, für die die  Phasenraumtrajektorie die (x,v)-Ebene scheinbar
ausfüllt. Eine bessere Einsicht in diese chaotische Dynamik erhält man, indem man
von der Trajektorie nur jeweils den Punkt darstellt, der einem festen Phasenwinkel (z.B. 0o)
des Treibersignals entspricht. Diese 
stroboskopische Darstellung
 ist topologisch gleichwertig zu einem 
Poincaré-Schnitt
 durch die Phasenraumtrajektorie. Das Beispiel zeigt, daß sich
eine fraktale Punktmenge ergibt. 
 
Die Beispiele wurden mit dem Programm 
Chaos-Demostrations von
Clint Sprott erstellt.
Das Freeware-Programm Fractint
erzeugt viele Standardbeispiele, u.a. die Mandelbrotmenge (mit Zoom-Funktion !), das Lorenz-System,
die logistische Abbildung etc.  Sehr zu empfehlen!
Eine Shockwave Animation zum 
Schmetterlingseffekt
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